Die Zerstörung von Sodom

Die Erzählung von Sodom und Gomorra wird meist im Bereich der Mythen und Legenden angesiedelt. Feuer und Schwefel fallen vom Himmel. Lots Frauerstarrt zur Salzsäule. Wer glaubt im 21. Jahrhundert noch an die Zerstörung von Sodom und Gomorra? Die Beweise verdichten sich jedoch, dass sich diese Katastrophe wirklich ereignet hat.

Schauen wir zuerst, was die Bibel sagt, wo sich Sodom befand, bevor wir in der zweiten Hälfte des Beitrags untersuchen, ob es an dieser stelle irgendwelche Belege gibt, die auf eine Katastrophe biblischen Ausmaßes hindeuten.

Die Lokalisierung von Sodom

Sodom wird normalerweise an der Südseite vom Toten Meer lokalisiert, und einige Christen sind sehr dogmatisch mit dieser Sichtweise. Wer auf einer Israel-Tour gesagt bekommen hat, an der Stelle zu stehen, wo einst Sodom stand, hält natürlich gerne an dem Gedanken fest. Es gibt sogar eine Felsformation, die die Überreste von Lots Frau sein sollen, die ja bekanntlich zur Salzsäule erstarrte, weil sie auf Sodom zurückblickte. Dieser Fels besteht allerdings nicht aus Salz, sondern aus Fels.

Lots Frau

Die Traditionen um die Lage von Sodom bei Zohar am Südende vom Toten Meer beruhen auf Volksglauben. Am Nordendende in Tall el-Hammam schaut die Lage anders aus.

Seit 15 Jahren finden in Tall el-Hammam archäologische Ausgrabungen statt, und die Beweise verdichten sich, dass es sich bei Tall el-Hammam tatsächlich um Sodom handelt. Bei Google Maps steht sogar in Klammern und mit Fragezeichen „Sodom“ dabei. Im Jahr 2007 gab es einen großen Artikel im Wall Street Journal, dass Sodom entdeckt worden wäre.

Nach der Veröffentlichung hagelte es Kritik von bibelkritischen Archäologen und anderen Forschern. Man könne doch nicht die Bibel verwenden, um Sodom zu lokalisieren!

Warum man bei archäologischer Forschung die Bibel angeblich nicht verwenden soll, darauf wird nicht eingegangen. Wenn gezielt religiöse Texte ausgeschlossen werden sollen, dann muss man nicht nur auf die Bibel verzichten, sondern auf jeden antiken Text aus dem Vorderen Orient, egal ob von den Sumerern, Ägyptern, Babyloniern, oder anderen Völkern. So gut wie jeder bekannte Text hat irgendeine religiöse Verbindung. Die Forderung auf die Bibel zu verzichten ist also nichts weiter als wieder einmal eine antibiblische Grundhaltung.

Steven Collins, der Ausgrabungsleiter gab die passende Antwort an die Kritiker.

Kein verantwortungsbewusster Wissenschaftler, der im Heiligen Land gräbt, arbeitet ohne eine Kelle in der einen und eine Bibel in der anderen Hand!

Sodom in der Bibel

Aber was erfahren wir nun aus der Bibel über Sodom? Das allererste Mal genannt wird Sodom in Genesis10:19.

So reichte das Gebiet der Kanaaniter von Sidon nach Gerar hin bis Gaza, nach Sodom und Gomorra und Adma und Zebojim hin bis Lescha.

Das war kurz nach der Zeit Noahs, Sodom ist also eine sehr alte Stadt. Außerdem lag Sodom im Gebiet der Kanaaniter. Eine genauere geografische Eingrenzung, wo die Kanaaniter lebten, finden wir in Numeri 13:29.

Die Kanaaniter wohnen am Meer und am Ufer des Jordan.

Damit wissen wir, dass auch Sodom entweder am Meer lag oder am Ufer des Jordan.

Lot zieht gen Sodom

Der wichtigste Text zur Lokalisierung von Sodom steht aber in Genesis 13:2-12.

Abram aber war sehr reich an Vieh, an Silber und an Gold. Und er zog weiter von Lagerplatz zu Lagerplatz, aus dem Südland bis nach Bet-El, bis zu der Stätte, an der zu Anfang sein Zelt gestanden hatte, zwischen Bet-El und Ai, an die Stätte des Altars, den er früher dort errichtet hatte. Und dort rief Abram den Namen des HERRN an.

Auch Lot, der mit Abram zog, hatte Schafe, Rinder und Zelte. Das Land aber ertrug es nicht, dass sie beieinander blieben, denn ihre Habe war so gross geworden, dass sie nicht beieinander bleiben konnten. So kam es zum Streit zwischen den Hirten der Herde Abrams und den Hirten der Herde Lots. Damals wohnten die Kanaaniter und Perissiter im Land. Da sprach Abram zu Lot: Es soll kein Streit sein zwischen mir und dir, zwischen meinen Hirten und deinen Hirten, denn wir sind Brüder. Steht dir nicht das ganze Land offen? So trenne dich von mir! Gehst du nach links, so will ich nach rechts gehen; gehst du nach rechts, so will ich nach links gehen. Da blickte Lot auf und sah, dass die ganze Jordan-Ebene ein wasserreiches Land war. Bevor der HERR Sodom und Gomorra verdarb, war sie bis nach Zoar hin wie der Garten des HERRN, wie das Land Ägypten. Da wählte sich Lot die ganze Jordan-Ebene, und Lot brach nach Osten auf. So trennten sie sich: Abram liess sich im Land Kanaan nieder, und Lot liess sich in den Städten der Ebene nieder und zog mit seinen Zelten bis nach Sodom.

Es fällt auf, dass Sodom sowohl in Genesis 10 als auch in Genesis 13 immer als erstes genannt wird, Sodom und Gomorra und die anderen Städte der Jordan-Ebene. Sodom war also höchstwahrscheinlich die größte Stadt in der Jordan-Ebene.

Die Jordan-Ebene, der Kikkar des Jordan

Das hebräische Wort, das in allen Bibelübersetzungen mit „Ebene“ übersetzt wird, heißt eigentlich gar nicht Ebene. Es gibt im Hebräischen mehrere Worte, um eine geografische Ebene zu beschreiben. „Kikkar“ ist keines davon. Kikkar bezeichnet ursprünglich eine Scheibe im weitesten Sinne. Ein Talent war eine Gewichtseinheit von ca. 60 kg. Eine große Silberscheibe mit dem Gewicht von einem Talent bezeichnete man als „Kikkar“. Eine andere bedeutung für „Kikkar“ ist „Fladenbrot“, wie es beis heute im Mittelmeerraum bekannt und beliebt ist, z.B. gefüllt mit Kebab-Fleisch als Döner oder Shawarma, oder belegt mit Zutaten als Pizza. Aber in der Antike war es ein Kikkar. So hieß es fast überall, in Israel, in Kanaan, in Ägypten, in Akkad, in Ugarit.

In Israel bezeichnet „Kikkar“ heute auch einen Kreisverkehr. Die Form des Kikkar Tsina Dizengof in Tel Aviv einer großen Scheibe ist unverkennbar.

In der Bibel bezeichnet das Wort Kikkar, wenn es in einem geografischen Zusammenhang benutzt wird, ausschließlich die Jordan-Ebene. Es ist keine generische Bezeichnung für eine geografische Ebene, sondern der Eigenname für genau diese eine Ebene.

Wo liegt der Kikkar des Jordan?

Aber wo liegt sie? Nach Genesis 10 entweder am Meer oder am Ufer des Jordan. Da der Kikkar auch „Kikkar des Jordan“ genannt wird, kann man die Küste ausschließen. Der Kikkar liegt am Ufer des Jordan.

Zurück zu Genesis 13. Abraham und Lot befinden sich zwischen Bet-El und Ai, also im Hochland. Lot blickt von dort herab auf den Kikkar. Der Kikkar ist also sichtbar von Bet-El und Ai. Lot bemerkt, dass es ein wasserreiches Land ist. Dann verlässt Lot Abraham Richtung Osten, und erreicht Sodom.

Außer man hält die Karte verkehrt herum, sieht man sofort, dass die traditionelle Lage von Sodom falsch sein muss. Der heute so genannte Mount Sodom ist nicht sichtbar von Bet-El und Ai, ist kein wasserreiches Land, liegt nicht östlich von Bet-El und Ai, und befindet noch nicht einmal am Ufer des Jordan. Außerdem weiß man heute, dass die antiken Städte dort bereits im Jahr 2500 v. Chr. verlassen waren, also Jahrhunderte vor Abraham.

Mit anderen Worten, es ist sehr offensichtlich, dass die Gegend von Mount Sodom nicht der richtige Ort ist. Der richtige Kikkar hingegen hat die Form einer Scheibe. Der Jordan und seine Nebenarme sorgen für eine gute Bewässerung. Er ist von Bet-El und Ai gut sichtbar. Der echte Kikkar liegt am Nordende vom Toten Meer, und Tall el-Hammam ist die größte archäologische Stätte in diesem Gebiet.

Die Belege für die Katastrophe

So weit so gut. Jetzt wissen wir, wo wir suchen müssen. Die größte antike Stadt im Kikkar ist schnell gefunden, Tall el-Hammam, bzw. das was sich unter Tall el-Hammam befindet, da längst alles verschüttet und mit Dreck bedeckt ist. Aber solange wir dort keine Belege für eine massive Katastrophe finden, ist nichts bewiesen, außer dass die Geografie der Sodom-Erzählung stimmt. Aber was wir in Tall El Hammam finden, ist sehr erstaunlich.

Jetzt kommt die Arbeit von Dr. Phil Silvia ins Spiel. Er ist Experte für Katastrophenarchäologie, kann also rekonstruieren, unter welchen Umständen antike Stätten zerstört oder vernichtet wurden.

Die Tunguska-Explosion

Aber bevor uns die Details anschauen, richten wir unser Augenmerk auf den Ort Tunguska, in Sibirien im Jahr 1908.

Am 30. Juni 1908 kam es in Tunguska zu einer gewaltigen Explosion mit einer unglaublichen Zerstörungskraft. Man geht heute allgemein davon aus, dass ein Asteroid nicht eingeschlagen ist, sondern vor dem Einschlag über dem Wald bei Tunguska in der Atmosphäre explodiert ist.

Der Wald sah nach der Explosion so aus.

Aber der sah nicht nur an der einen Stelle so aus, sondern in einem Radius von 30 bis 40 km. Es hat nicht nur die paar dutzend Bäume auf diesem Foto Foto umgehauen, sondern insgesamt 80 Millionen Bäume. Direkt um das Epizentrum der Explosion war in einem Radius von 10 bis 15 km alles pulverisiert und weggebrannt. Die Explosion entsprach etwa 15 Megatonnen TNT, und war damit 1000 Mal stärker als die Atombombe von Hiroshima. Die Tunguska-Explosion war die verheerendste Explosion eines Superboliden in der Neuzeit.

Der Superbolide von Tscheljabinsk

Die letzte große Explosion eines Superboliden geschah nur vor wenigen Jahren, am 2. Februar 2013 in Tscheljabinsk im Ural. Die Explosion war mit 500 Kilotonnen deutlich schwächer als die von Tunguska, und geschah etwa in 35 km Höhe. Die Schäden am Boden hielten sich dadurch in Grenzen. Die Schockwelle zerstörte trotzdem in einem Radius von 50 bis 100 km im Wesentlichen die Glasscheiben der Gebäude und Autos.

Die Zerstörung von Sodom

In Tall el-Hammam gibt es zahlreiche archäologische Funde, die Belegen, dass dort eine Katastrophe geschehen sein muss, ähnlich einer Explosion eines Superboliden.

Aber bevor wir in die Details gehen, schauen wir noch darauf, was die Bibel in Genesis 19:23-28 über die Zersörung von Sodom und Gomorra berichtet.

Als die Sonne über dem Land aufgegangen und Lot nach Zoar gekommen war, liess der HERR Schwefel und Feuer auf Sodom und Gomorra regnen, vom HERRN vom Himmel herab. Und er zerstörte diese Städte und die ganze Ebene, alle Bewohner der Städte und was auf der Erde wuchs. Lots Frau aber, hinter ihm, blickte zurück und wurde zu einer Salzsäule.

Früh am Morgen machte sich Abraham auf, an den Ort, wo er vor dem HERRN gestanden hatte. Und er blickte hinab auf Sodom und Gomorra und auf das ganze Gebiet der Ebene. Er sah hin, sieh, da stieg Qualm von dem Land auf wie der Qualm von einem Schmelzofen.

Die Katastrophe von Tall el-Hammam

Bis auf den Schwefel passt die Beschreibung im Text zu einer Bolidenexplosion. Das hebräische Wort kann aber sowohl Schwefel als auch Stein bedeuten. Der Text meint hier einfach brennende Steine, so genau das, was man bei einer Bolidenexplosion beobachtet.

Die Sache mit der Salzsäule ist auch noch ungeklärt, aber was mit Lots Frau genau passiert ist, das wird im weiteren Verlauf des Artikels noch klar.

Die Überreste einer antiken Stadt muss man sich so vorstellen, dass sie in Schichten gelagert ist. Wie bei geologischen Gesteinsschichten, wo die ältesten Ablagerungen ganz unten sind, und neuere Ablagerungen weiter oben, findet man bei Ausgrabungen die neuesten Straßen und Gebäude oben und die ältesten unten. In der Antike hat man eine neue Stadt immer einfach auf den Überresten der Stadt gebaut, die vorher dastand.

Bei einer Ausgrabung wird dann schichtweise abgetragen und dokumentiert, was gefunden wurde. In Tall el-Hammam ist man nach 15 Jahren Ausgrabung schon sehr weit vorgedrungen. Außerdem wurde vom Militär einst eine Schneise durch den Hügel gezogen, so dass man an der Stelle schon mal eine „Vorschau“ erhält, was noch kommt, und welche Schichten einen noch erwarten.

Zerstörung von Südwesten nach Nordosten

Die Schicht aus der Bronzezeit deutet auf eine verheerende Katastrophe hin. Diese Schicht ist auf das Jahr 1700 v. Chr. datiert. Wann immer in dieser Schicht Tonscherben gefunden wurden, befanden sie sich in den entsprechenden Gebäuden an der nordöstlichen Wand. Mühlsteine wurden in nordöstliche Richtung umgestoßen. Mauern aus Ziegelsteinen sind in nordöstliche Richtung eingestürzt.

Es wurden auch einige Pötte entdeckt, die nicht zerschmettert wurden. Deren Inhalt, Weizen zum Beispiel, war immer verkohlt. Holzstücke aus der Schicht sind ebenso alle verkohlt.

Geschmolzene Steine

Viele der Tonscherben, Ziegelsteine und Felsstücke aus der Schicht sind sogar angeschmolzen. Vitrifizierung war in der Bronzezeit gänzlich unbekannt, daher kann man ausschließen, dass die Bewohner von Tall el-Hammam die Gegenstände absichtlich angeschmolzen haben. Auf Grund der Dicke der entstandenen Glasschichten auf den Stücken und des jeweiligen Materials hat Dr. Silvia errechnet, dass diese nur für wenige Sekunden einer Temperatur von mindestens 2000°C ausgesetzt waren. Sogar Anteile von Zirkonia und Gips sind geschmolzen, was nur bei extrem hohen Temperaturen geschieht.

Angeschmolzene Stücke findet man nicht nur in Tall el-Hammam, sondern auch in den umliegenden Ausgrabungsstätten.

Die Lücke in der späten Bronzezeit

Die nächste Besonderheit ist die Schicht direkt über der Bronzezeit. In solch einer wasserreichen und fruchtbaren Ebene sollte man davon ausgehen, dass die Gegend nach der Katastrophe schnell wieder besiedelt wird, und die Städte neu aufgebaut werden. Das ist nicht passiert. Das ist für eine sehr lange Zeit nicht passiert, nicht nur in Tall el-Hammam, sondern in den ganzen anderen umliegenden Städten auch.

Nach der Katastrophe folgt eine Lücke von 700 Jahren. Während dieser Zeit wurde keine der Städte im Kikkar wiederaufgebaut. Die nächste Schicht stammt erst wieder aus der Eisenzeit, um das Jahr 1000, also ungefähr zu Lebzeiten von König David.

Verseuchung durch Salz aus dem Toten Meer

Warum das so passiert ist, das haben Untersuchungen von Bodenproben ergeben. So wie die Schichten von der Stadt abgetragen wurden, hat man in der Umgebung auch etwas vom Boden abgetragen, und die jeweiligen Proben analysiert. In den Proben aus der Bronzezeit hat man einen so hohen Salzgehalt festgestellt, so dass so gut wie keine Pflanzen dort mehr wachsen konnten, und Landwirtschaft unmöglich war. Der Kikkar war für 700 Jahre keine fruchtbare Landschaft mehr, sondern eine Salzwüste. Die Zusammensetzung des Salzes entspricht dem Salz im Toten Meer.

Die These von Dr. Silvia ist die, dass sich ein Superbolide aus Richtung des Toten Meeres auf den Kikkar zubewegte, und mit einer Sprengkraft von etwa 10 Megatonnen direkt über dem Toten Meer explodierte. Die Schockwelle hat dann, zusammen mit den Trümmern des Boliden und einer großen Menge verdampfter Sole aus dem Toten Meer, den Kikkar getroffen, und Tall el-Hammam sowie die umliegenden Städte verwüstet.

Zusammenfassung

Zusammenfassend passt also der Ort. Tall el-Hammam befindet sich an dem Ort, wo die Bibel sagt, dass sich dort Sodom befand. Die Katastrophe fand zur Zeit Abrahams statt, etwa 1700 v. Chr. Und das Bild der Zerstörung entspricht dem, was die Bibel beschreibt: Feuer und Steine. Hinzu kommt das Salz. Eine Person, die von dieser Schockwelle erwischt wird, ist danach sicherlich mit einer Salzschicht überzogen, und wird zur Salzsäule. Das ist das, was mit Lots Frau passiert ist. Alle Daten und Funde sprechen dafür, dass Tall el-Hammam das biblische Sodom ist.

Die Lebenserwartung der Erzväter

Einen kleinen Schönheitsfehler gibt es noch, warum einige konservative evangelikale Christen die These ablehnen. In jeder konservativen biblischen Chronologie steht, dass die Zerstörung von Sodom um das Jahr 1850 v. Chr. datiert ist, und nicht auf 1700.

Wenn man die Lebensspanne der Erzväter, die in der Bibel genannt werden, also Abraham 175 Jahre, Isaak 180 Jahre, Jakob 147 Jahre und Josef 110 Jahre, wortwörtlich als Dezimalzahlen mit Jahren zu je 365 Tagen versteht, dann kommt man auf ein Datum der Zerstörung Sodoms um das Jahr 1850.

Aber wenn man davon ausgeht, dass die Erzväter ganz normale Lebensspannen hatten, von etwa 50 bis 60 Jahren, also wie die Menschen in der Bronzezeit normalerweise lebten, dann verschiebt sich das Datum der Zerstörung Sodoms auf etwa 1700.

Aber es gibt viele Anzeichen dafür, dass die Erzväter keine Supermenschen waren, die knapp 200 Jahre alt wurden. Ein paar Generationen vorher sind sogar Lebensspannen von mehreren hundert Jahren überliefert. Methusalem soll fast 1000 Jahre alt geworden sein. Aber keiner von denen war ein Supermensch. Sie hatten alle ganz normale Lebensspannen. Diese großen Lebensspannen von hundert oder hunderten von Jahren sind symbolisch. Dazu gibt es demnächst einen separaten Artikel. Solche Überlegungen können für manch einen sicherlich wie ein rotes Tuch wirken. Aber wenn die Bibel an manchen Stellen symbolische Sprache verwendet, dann heißt das noch lange nicht, dass gesamte Passage nur ein Mythos oder eine Legende ist. Mehr dazu später.

Quellen: The Destrcution of Sodom / Discovering the City of Sodom / Harvest Handbook of Bible Lands

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2 Antworten

  1. Martin sagt:

    Prinzipiell interessant. Aber wenn man schon an Gott glaubt und auch in der Archäologie Beweise für die Geschichten zu finden sind, warum fängt man dann nicht auch an, vollständig an Gott zu glauben? Er muss sich nicht unbedingt eines „Superboliden“ bedienen um Feuer und Schwefel regnen zu lassen. Auch einen Menschen zur Salzsäule werden zu lassen bekommt er auch bestimmt auf andere Weise hin, wo er doch schon den Menschen an sich aus Staub geschaffen hat. Und warum Menschen damals so alt wurden und heute nicht mehr, erklärt die Bibel ebenfalls .

    • Jan Krohn sagt:

      Natürlich muss Gott sich nicht eines Superboliden bedienen, aber er kann sich eines Superboliden bedienen. Wenn sämtliche Beweise darauf hindeuten, warum soll man diese Beweise verwerfen…? 🤷‍♂️

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