Warum Apologetik?

Seitdem ich den YouTube-Kanal „Auferstanden!“ gestartet habe, habe ich immer wieder Kommentare erhalten wie „Danke für Deine Videos, aber ich stehe so stark im Glauben, da bringen sie mir nichts.“ Darauf möchte ich heute etwas eingehen. Warum betreiben wir Apologetik?

 

Wenn Dich dies betrifft, dann ist es super, dass Du so einen starken Glauben hast. Nichts liegt mir ferner, als Dich mit Videos (oder Blog-Posts) berieseln zu wollen, die Dir nichts bringen. Aber trotzdem möchte ich Dich bitten weiterzulesen. Mit einer neuen Perspektive sehen die Dinge vielleicht gleich anders aus.

Was ist Apologetik?

Die Themen im Kanal (und auf diesem Blog) befinden sich im Bereich der Apologetik. Der Begriff Apologetik leitet sich ab vom griechischen Wort Apologia. Das Wort stammt, wie sollte es anders sein, aus der Bibel, aus 1. Petrus 3:15:

Seid stets bereit, Rede und Antwort (Apologia) zu stehen, wenn jemand von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die in euch ist.

Apologia ist in der Zürcher Übersetzung mit „Rede und Antwort“ übersetzt. Bist Du bereit, jederzeit Rede und Antwort zu stehen? Falls das so ist, lies bitte trotzdem weiter, denn die Perspektive könnte sich noch weiter verändern.

Warum bist Du Christ?

Angenommen, jemand fragt Dich, warum Du an Jesus glaubst, dann bist Du in einer Situation, in der Du Rede und Antwort stehen musst. Welche Begründung gibst Du dem Fragesteller für Deinen Glauben an Jesus Christus? Bitte lies erst weiter, wenn Du Dir die Antwort überlegt hast.

Warum glaubst Du?

Statistisch gesehen ist die Wahrscheinlichkeit extrem groß, dass Du eine der drei folgenden Antworten gegeben hast.

  1. Ich bin als Christ erzogen worden. Meine Eltern sind Christen, die ganze Familie sind Christen, also bin ich auch ein Christ.
  2. Ich hatte eine Gotteserfahrung. Irgendwann in meinem Leben hat Gott mich geheilt, von etwas befreit, oder irgendwie anders davon überzeugt, dass er existiert.
  3. Der Glaube hat mein Leben verändert. Früher war ich gemein, bösartig, oder sündhaft, und seit ich mit Jesus gehe, bin ich ein besserer Mensch.

Aber genau diese drei Antworten geben Anhänger von allen großen Religionen. Egal ob Moslems, Juden, Hindus, Buddhisten, Taoisten, Sikh. Die Anhänger von anderen Religionen geben als Grund für ihren Glauben auch meist eine dieser drei Antworten: Sie sind so erzogen worden, oder sie hatten eine religiöse Erfahrung, oder der Glaube hat sie zu besseren Menschen gemacht.

Diese drei Gründe taugen also nicht viel, um für seinen Glauben eine Begründung zu geben. Wieso sollte sich der Fragesteller für den christlichen Glauben interessieren oder sogar entscheiden, wenn von den anderen Religionen genau dieselben Antworten kommen?

Wer sind die Fragesteller?

Wer sind überhaupt die Fragesteller? Das sind in den seltensten Fällen fremde Menschen oder lose Bekanntschaften. Meist sind es unsere Kinder, Enkelkinder, Nichten, Neffen, Geschwister. Es sind die Menschen, die uns besonders nahe stehen, und besonders viel bedeuten, und insbesondere Jugendliche.

Sie wachsen in einer Umgebung auf, in der der christliche Glaube von fast allen Seiten attackiert wird. In den Medien werden gläubige Christen meist negativ dargestellt. In der Schule wird das Christentum oft generell in Frage gestellt. Mir wurde damals im Religionsunterricht gesagt, Jesus hätte gar keine Wunder vollbracht. Das wären alles später hinzugefügte Legenden.

Atheismus auf dem Vormarsch

In den sozialen Netzen, womit sich die Jugendlichen besonders intensiv beschäftigen, werden Christen und das Christentum so lächerlich gemacht wie nirgendwo sonst. Schaut Euch die Kommentare an, wenn auf den Kanälen von der Tagesschau, der FAZ, der Süddeutschen oder anderen Mainstream-Nachrichten über religiöse oder kirchliche Themen berichtet wird.

Der Atheismus wird stetig aggressiver, im englischsprachigen Raum noch deutlich stärker als bei uns, aber es schwappt inzwischen auch in den deutschsprachigen Raum über.

Der Abfall vom Glauben

Im englischsprachigen Raum dekonvertieren seit ein paar Jahren immer wieder bekannte christliche Leiter zum Atheismus. Oft machen sie das nicht heimlich still und leise, sondern geben mit Pauken und Trompeten auf sozialen Medien bekannt, dass sie nun keine Christen mehr sind. Vor einem Publikum von zigtausenden Christen, vor allem Jugendlichen. Inklusive Zitate der aggressiven atheistischen Inhalte.

Die bekanntesten Beispiele.

  • Joshua Harris. Unter den Jugendlichen vielleicht nicht mehr so bekannt, wie unter Christen in meiner Generation. Er ist der Autor der christlichen Dating-Ratgeber „Ungeküsst und doch kein Frosch“ sowie „Frosch trifft Prinzessin“. Heute ist er kein Christ mehr.
  • Rhett & Link. Der YouTube-Kanal von Rhett & Link hat 16 Millionen Abonnenten. Früher haben sie christliche Comedy gemacht. Beide sind keine Christen mehr.
  • Jon Steingart, der Sänger und Gitarrist der christlichen Punkrock-Band Hawk Nelson. Kein Christ mehr.
  • Marty Sampson. Er war einer der Worship-Leiter der weltweiten Hillsong-Bewegung. Viele der bekannten Hillsong-Lieder stammen von ihm. Kein Christ mehr.

Der Glaubensabfall von Marty Sampson (Hillsong)

Schauen wir uns den Instagram-Post von Marty Sampson an, in dem er seinen Abschied vom christlichen Glauben bekannt gibt:

Wir müssen echt reden. Ich verliere wirklich meinen Glauben und es stört mich nicht. Nichts stört mich mehr. Ich bin jetzt so glücklich, so im Frieden mit der Welt. Es ist verrückt.

Das ist so ein Moment, wo Ihr mir alle zuhört, also los geht’s… Wie viele Prediger fallen? Viele. Niemand spricht darüber. Wie viele Wunder geschehen. Nicht viele. Niemand spricht darüber. Warum ist die Bibel voller Widersprüche? Niemand spricht darüber. Wie kann Gott Liebe sein und dennoch vier Milliarden Menschen an einen Ort schicken, alle, weil sie nicht glauben? Niemand spricht darüber. Christen können die verurteilendsten Menschen auf dem Planeten sein – sie können auch einige der schönsten und liebevollsten Menschen sein. Aber es ist nichts für mich.

Ich bin nicht mehr dabei. Ich will echte Wahrheit. Nicht die „Ich glaube es einfach“-Wahrheit. Die Wissenschaft durchdringt immer mehr die Wahrheit jeder Religion. Viele Dinge helfen Menschen, ihr Leben zu verändern, nicht nur die eine Version von Gott. Ich habe noch so viel mehr zu sagen, aber für mich halte ich es real. Wenn du willst, entfolge mir, ich habe nie mein Leben für andere gelebt.

Ich weiß nur, was gerade für mich wahr ist, und der christliche Glaube scheint mir derzeit nur eine weitere Religion zu sein. Ich könnte weitermachen, werde es aber nicht. Liebt und vergebt absolut. Seid absolut nett. Seid großzügig und tut anderen absolut Gutes. Einige Dinge sind gut, egal was man glaubt. Lasst den Regen fallen, die Sonne geht morgen auf.

Zur Erinnerung: das wurde an zigtausende jugendliche Hillsong-Follower gepostet. Allein der Himmel weiß, wie viele von denen Marty Sampson durch seine Aktion mit in den Abgrund gerissen hat.

Wenn sich der aggressive Atheismus weiter ausbreitet, ist es nur eine Frage der Zeit, bis so etwas auch in Deutschland passiert.

Der Unterschied zwischen dem Christentum und allen anderen Religionen und Weltanschauungen

Zurück zur Frage: Warum bist Du Christ? Sollte der Grund nicht der sein, der das Christentum von allen anderen Religionen und Weltanschauungen absetzt? Dass das Christentum wahr ist, aber alle anderen Religionen und Weltanschauungen falsch sind? Dass Mohammed, Buddha, John Smith, Bahaullah und Konfuzius tot im Grab liegen, aber Jesus auferstanden ist und lebt?

Auf alle Fragen, die Marty Sampson aufwirft, haben gibt es Antworten. Es gibt sogar  richtig gute Antworten. Die Belege, dass der christliche Glaube wahr ist, sind überwältigend.

Marty beklagt sich, dass keiner drüber redet. Aber drüber zu reden ist so extrem wichtig. Dafür habe ich den YouTube-Kanal und den Blog gestartet, um andere Christen wissen zu lassen, dass es diese Antworten gibt, um sie bereit zu machen, die Antworten parat zu haben, wenn sie danach gefragt werden, und vor allem den Jugendlichen, die von atheistischen Argumenten beeinflusst werden die Antworten zu geben, die sie brauchen, um einen stabilen und unerschütterlichen Glauben zu entwickeln.

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