Jesus ist Gott!

In der Reihe „12 Punkte, die zeigen, dass der christliche Glaube wahr ist“, ist das achte Thema „Jesus ist Gott“. Aber wenn ich die Göttlichkeit von Jesus Belege anbringen kann, dann bin ich ja fertig. Wenn Jesus Gott ist, dann ist der christliche Glaube wahr, und ich könnte die Serie damit abschließen. Aber keine Bange, die letzten vier Teile folgen noch, denn ich relativiere das Thema vorerst etwas: „Das Neue Testament sagt: Jesus ist Gott“.

Wir betrachten dazu insbesondere die Evangelien. Die Paulus-Briefe und die anderen Schriften des Neuen Testaments sind zwar ebenso deutlich, aber wir hatten in den letzten Beiträgen den Fokus auf den Evangelien, und machen deshalb dort weiter.

Jesus hat nie gesagt: „Ich bin Gott, betet mich an!“ Die Aussage, dass Jesus Gott ist, hat er zwischen den Zeilen kommuniziert, aber nicht implizit und undeutlich, sondern sogar sehr deutlich.

Jesus beanspruchte Jahwe zu sein, also der Gott des Alten Testaments

In Johannes 8:57-59 enthüllt Jesus seine Göttlichkeit nach einem Streit mit einigen Juden. Das folgende Zitat stammt aus der Einheitsübersetzung, weil sie die Zeitformen aus dem Griechischen korrekt erfasst.

Die Juden entgegneten: Du bist noch keine fünfzig Jahre alt und willst Abraham gesehen haben? Jesus erwiderte ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Noch ehe Abraham wurde, bin ich. Da hoben sie Steine auf, um sie auf ihn zu werfen. Jesus aber verbarg sich und verließ den Tempel.

Andere Bibelübersetzungen haben an der Stelle zum Beispiel „ehe Abraham wurde war ich“. Aber das ist nicht, was im Griechischen steht. Im Griechischen, und in der Einheitsübersetzung, ist eigentlich die Grammatik falsch. Ehe Abraham wurde – Vergangenheit – bin ich – Präsens. Vor der Vergangenheit kann weder grammatikalisch noch logisch die Gegenwart liegen. Jesus beanspruchte also nicht nur Existenz bevor Abraham existierte, sondern er beanspruchte eine generelle und universelle Existenz. Er kann nicht nicht-existieren. Thomas von Aquin nannte diese Art von Existenz notwendige Existenz. Das ist eine Eigenschaft, die nur Gott hat. Kritiker behaupten oft, dass Jesus irgendetwas anderes aussagen wollte, und sich bloß keine göttlichen Eigenschaften zuschrieb. Aber da muss ich fragen: Warum wollten die Juden ihn dann töten? Doch wegen Blasphemie. Und wenn es nur ein angebliches Missverständnis war, warum stellt Jesus die Sache dann nicht richtig?

Wenn Jesus generell nicht beanspruchte, Gott zu sein, warum wurde er dann gekreuzigt? Die Juden zu der Ziet erkannten, dass Jesus das behauptete. Warum ist das, was für einen Juden des 1. Jahrhunderts offensichtlich ist, für einen Skeptiker des 21. Jahrhunderts inakzeptabel?

Jesus und die Juden streiten im Tempel

Das passende Gegenstück zum obigen Text im Alten Testament befindet sich in Exodus 3:13-14.

Da sagte Mose zu Gott: Gut, ich werde also zu den Israeliten kommen und ihnen sagen: Der Gott eurer Väter hat mich zu euch gesandt. Da werden sie mich fragen: Wie heißt er? Was soll ich ihnen sagen? Da antwortete Gott dem Mose: Ich bin, der ich bin. Und er fuhr fort: So sollst du zu den Israeliten sagen: Der Ich-bin hat mich zu euch gesandt.

Der Name Gottes, Jahwe, beinhaltet also die notwendige Existenz, die auch Jesus später in Johannes 8:58 für sich beansprucht.

Jesus teilt die Herrlichkeit Gottes

Ein anderes Beispiel befindet sich in Johannes 17:5.

Und nun, Vater, verherrliche du mich bei dir mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, ehe die Welt war.

Jesus teilte also vorher die Herrlichkeit Gottes des Vaters und würde sie auch später wieder teilen.

Aber im Alten Testament, in Jesaja 42:8, finden wir:

Ich bin der HERR, das ist mein Name, und keinem anderen werde ich meine Ehre geben und meinen Ruhm nicht den Bildern.

Wo in der deutschen Übersetzung „HERR“ steht, da steht im Hebräischen der Gottesname Jahwe, und er teilt seine Ehre, und damit auch seine Herrlichkeit, mit keinem. Wenn Jahwe seine Herrlichkeit mit keinem teilt, er sie aber doch mit Jesus teilt, dann ist die einzige Schlussfolgerung, dass Jesus Jahwe ist.

Jesus hält das Weltgericht

Wer richtet am Ende der Zeiten die Nationen? Nach Matthäus 25:31-32 ist es Jesus.

Wenn aber der Menschensohn in seiner Herrlichkeit kommt und alle Engel mit ihm, dann wird er sich auf den Thron seiner Herrlichkeit setzen. Und alle Völker werden sich vor ihm versammeln, und er wird sie voneinander scheiden, wie der Hirt die Schafe von den Böcken scheidet.

Andererseits, nach dem Alten Testament, ist es Jahwe, der das Weltgericht hält. In Joel 4:12 steht:

Die Nationen werden in Bewegung gesetzt, damit sie hinaufziehen ins Tal Jehoschafat. Denn dort werde ich Platz nehmen, um zu richten all die Nationen von ringsum.

Es kann kein Zweifel bestehen, dass es sich in den beiden Texten um das selbe Gericht und den selben Richter handelt.

Jesus hat Gottes Taten getan

Jesus hat Taten getan, die nur Gott tun kann. Er vergab den Menschen ihre Sünden. Ein Beispiel findet sich in Markus 2:5-7.

Und als Jesus ihren Glauben sieht, sagt er zu dem Gelähmten: Kind, dir sind die Sünden vergeben! Es sassen dort aber einige Schriftgelehrte, die dachten bei sich: Was redet der so? Er lästert! Wer kann Sünden vergeben ausser Gott?

Die Schriftgelehrten haben richtig erkannt, dass Jesus durch die Sündenvergebung den Anspruch erhebt, Gott zu sein.

Eine weitere Tat Gottes ist es, Leben zu geben. Auch Jesus gibt Leben. Er weckte Lazarus von den Toten auf, und verkündete in Johannes 5:21:

Denn wie der Vater die Toten auferweckt und lebendig macht, so macht auch der Sohn lebendig, wen er will.

Aber im Alten Testament hören wir in Deuteronomium 32:39 die Worte Jahwes:

Seht nun, dass ich, ich es bin und dass es keinen Gott gibt neben mir. Ich töte, und ich mache lebendig; ich habe zerschlagen, ich werde auch heilen, und niemand kann aus meiner Hand erretten.

Wenn nur Jahwe Leben gibt, aber auch Jesus Leben gibt, dann ist auch hier die einzige Schlussfolgerung, dass Jesus Jahwe ist.

Jesus akzeptiert Anbetung

Am allerdeutlichsten wird der Anspruch Jesu auf Göttlichkeit, wenn er Anbetung annimmt und akzeptiert. Das Alte Testament ist sehr deutlich im Verbot, irgendjemand oder irgendetwas außer Gott, Jahwe, anzubeten.

Die Jünger und andere Menschen haben Jesus immer wieder angebetet. Aber anstatt sie zurechtzuweisen, und auf die Gebote hinzuweisen, hat Jesus ihre Anbetung akzeptiert.

Die aber im Boot waren, fielen vor ihm nieder und sagten: Ja, du bist wirklich Gottes Sohn! (Matthäus 14,33)

Er sagte: Ich glaube, Herr. Und er warf sich vor ihm nieder. (Johannes 9,38)

Thomas antwortete und sagte zu ihm: Mein Herr und mein Gott! (Johannes 20,28)

Dies ist nur eine kleine Auswahl von Beispielen. Es finden sich ungefähr ein dutzend Stellen, dass Jesus Anbetung akzeptiert. Andererseits haben die Apostel niemals Anbetung akzeptiert. Wenn sich jemand vor den Aposteln niedergeworfen hat, haben sie ihre Kleider zerrissen und die Situation klargestellt (z.B. Apostelgeschichte 14:14). Und auch Engel haben keine Anbetung akzeptiert, sondern darauf hingewiesen, dass Anbetung einzig und allein Gott zusteht (z.B. Offenbarung 22:8-9).

Kritik an der Göttlichkeit Jesu

Kritiker sind meist sehr kreativ, wenn es darum geht, zu zeigen, dass Jesus sich nicht als Gott gesehen hat. Es lohnt sich nicht, die ganzen Textstellen durchzugehen, die sie aus dem Neuen Testament zitieren, und zwar aus zwei Gründen.

Erstens, sie kommen mit immer wieder neuen Textstellen an, und zweitens, habe ich noch kein Argument von den Kritikern gesehen, das sich nicht mit der folgenden Antwort entkräften lässt. Sie behaupten, dass Jesus keine Göttlichkeit beanspruchte, weil sie irgendeine Textstelle gefunden haben, aus der eindeutig hervorgeht, dass Jesus ein Mensch war.

Solchen Argumenten kann ich nur entgegnen, ja, Jesus ist ein Mensch. Es ist biblische Lehre, dass Jesus ein Mensch ist. Er ist 100% Gott, und 100% Mensch. Während er als Mensch auf der Erde war, war er nicht allwissend, allmächtig, allgegenwärtig usw. Während er als Mensch auf der Erde war, gab er diese göttlichen Attribute auf, wie in Philipper 2:6-7 beschrieben.

Er, der doch von göttlichem Wesen war, hielt nicht wie an einer Beute daran fest, Gott gleich zu sein, sondern gab es preis und nahm auf sich das Dasein eines Sklaven, wurde den Menschen ähnlich, in seiner Erscheinung wie ein Mensch.

Das Trilemma von C.S. Lewis

C.S. Lewis, der Autor der Narnia-Bücher, schreibt in Pardon ich bin Christ über Jesu Anspruch Gott zu sein, und besser kann man es nicht zusammenfassen:

Damit versuche ich, jedermann vor dem wirklich läppischen Einwand zu bewahren, er sei zwar bereit, Jesus als großen Morallehrer anzuerkennen, aber nicht seinen Anspruch, Gott zu sein. Gerade das können wir nicht sagen. Ein Mensch, der solche Dinge wie Jesus sagt, wäre kein großer Morallehrer. Er wäre entweder ein Irrer – oder der Satan in Person. Wir müssen uns deshalb entscheiden: Entweder war dieser Mensch Gottes Sohn, oder er war ein Narr oder Schlimmeres. Man kann ihn als Geisteskranken einsperren, man kann ihn verachten oder als Dämon töten. Oder man kann ihm zu Füßen fallen und ihn Herr und Gott nennen. Aber man kann ihn nicht mit gönnerhafter Herablassung als einen großen Lehrer der Menschheit bezeichnen. Diese Möglichkeit hat er uns nicht offengelassen Das war nie seine Absicht.

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